Hirtenbrief von Erzbischof Johannes
vom 2. Oktober 2019

 

Liebe Väter, meine lieben Brüder und Schwestern!

 

Ich schreibe Euch heute, um Euch darüber zu informieren, dass ich im Anschluss an eine am vergangenen 28. September abgehaltene Pastoralversammlung, die im Gebet und in der Gnade des Heiligen Geistes stattgefunden hat, unter Zustimmung von zwei Dritteln des Klerus unseres Erzbistums die offizielle Bitte um Eingliederung in das Moskauer Patriarchat unterschrieben habe, und zwar unter den Bedingungen, die durch die gemischte Kommission ausgearbeitet und diesen Sommer festgelegt worden waren.

 

Eine wichtige Schwelle ist nunmehr durch unser Erzbistum überschritten worden. Es liegt jetzt beim Heiligen Synod des Moskauer Patriarchats, die Beschlüsse seinerseits zu bestätigen. Ich freue mich darüber, dass bis jetzt an die 60 Gemeinden klar ihren pastoralen Wunsch ausgedrückt haben, teilzuhaben an der Eingliederung unseres Erzbistums in das Moskauer Patriarchat. Meine Gedanken gehen zu den etwa 12 Gemeinden, die sich schon entschlossen haben oder die kurz vor dem Entschluss stehen, in die griechische Metropolie von Frankreich zu wechseln, und zu denen, die sich der Metropolie von England unterstellen. Ich hoffe, dass wir sie in naher Zukunft überzeugen können, ihre Position neu zu überdenken, wenn sich die Streitigkeiten und der Schmerz, die leider unser tägliches Los waren, beruhigt haben werden. Meine große Hoffnung ist und bleibt es, dass wir einen Weg in vollkommener Einheit für unser Erzbistum werden umsetzen können.

 

Um dahin zu gelangen, müssen wir uns wieder an die Arbeit begeben. Es bleibt viel zu tun.

 

Ich habe den Rat der Erzdiözese für den 21. Oktober einberufen, damit er die Entscheidung des Heiligen Synods des Moskauer Patriarchats prüfe, die wir für den kommenden 8. Oktober erwarten, und damit er mit der Vorbereitung der nächsten Ordentlichen Generalversammlung unseres Erzbistums beginnen kann. Da die letzte Ordentliche Generalversammlung vor drei Jahren stattgefunden hat, muss eine neue Ordentliche Generalversammlung für die nächsten Monate einberufen werden. Diese [General-]Versammlung ist wichtig, denn sie soll uns die Mittel an die Hand geben, unmittelbar einen großen Schritt zu tun in Bezug auf unsere jetzige Situation, der darin besteht, dass wir endlich unser Erzbistum mit einem Bischofsrat ausstatten können und folglich zwei Auxiliarbischöfe zu wählen haben. Diese Wahl war seit Jahren durch das Patriarchat von Konstantinopel blockiert worden, und das hat, wie ich glaube, zu großen Missständen geführt: ein solcher Bischofsrat hat uns bitter während der letzten Monate gefehlt, und ich möchte sogar sagen: während der letzten Jahre.

 

Ich werde dem Rat des Erzbistums vorschlagen, diese Baustelle ohne Verzug anzugehen, und das in Übereinstimmung mit den Übereinkünften, die mit dem Moskauer Patriarchat ausgearbeitet wurden, vor allem bezüglich der Vorgehensweise für die Bischofswahl. Ich wünsche mir ebenfalls, dass die Gemeinden konziliar konsultiert werden, was uns gestatten wird, eine Kandidatenliste zu erstellen.

 

Es wird auch darum gehen müssen, die Neuwahl der Versammlung, ihrer Delegierten und des Rats der Erzdiözese vorzubereiten, damit wir endlich dazu kommen, die zahlreichen Dossiers zu bearbeiten, die wir in den letzten Wochen und Monaten nur mit Mühe vorwärtsbringen konnten.

 

Alle diese Faktoren werden uns sicherlich dazu zwingen, das Datum der Ordentlichen Generalversammlung um einige Wochen verschieben zu müssen, die anfänglich für Dezember vorgesehen war. Ich bin jedoch fest dazu entschlossen, diese [General-] Versammlung zu schnell wie möglich einzuberufen, denn wir müssen vorwärtsgehen und sind dazu nunmehr auch in der Lage.

 

In diesem Sinne lade ich jeden von uns dazu ein, dass wir in unserem steten Bemühen fortfahren.

 

„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes, des Vaters, und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes seien allezeit mit Euch allen.“

 

† JOHANNES, Leitender Erzbischof der „Union Directrice Diocésaine des Associations orthodoxes russes en Europe Occidentale“

 

Paris, am 2. Oktober 2019