Zweiter orthodoxer Priestertag der OBKD
 - diesmal in D
üsseldorf

Düsseldorf- In der serbischen Gemeinde des hl. Sava in Düsseldorf-Lichtenbroich fand am Donnerstag, dem 19. Juni 2014, der zweite regionale Priestertag statt, den die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) organisiert hat. Der erste Priestertag hatte 2013 für den süddeutschen Raum in Stuttgart stattgefunden. In diesem Jahr waren die Geistlichen sämtlicher orthodoxer Gemeinden wie auch in der Gemeindearbeit engagierte und interessierte Laienmitarbeiter aus dem westdeutschen Raum geladen, von denen gut vierzig der Einladung folgten, die aus fast allen Mitgliedsbistümern der OBKD kamen. Der Tag begann mit der Feier der Göttlichen Liturgie, der Bischof Bartholomaios (Kessidis) von Arianz, Vikarbischof der Griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland, zusammen mit je einem Priester aus den verschiedenen Diözesen vorstand. Anwesend war auch der Vikarbischof der Russischen Orthodoxen Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland (Russische Orthodoxe Kirche im Ausland), Bischof Agapit (Gorachek) von Stuttgart. Zum Abschluss des Gottesdienst sprach Bischof Bartholomaios ein geistliches Wort zur Eröffnung des Priestertages, das er unter das Motto stellte: „Niemand kann allein gerettet werden!" Darin betonte er, dass auch dieser Priestertag ein Teil der Suche nach der Gemeinschaft sei, wobei diese Gemeinschaft ein Geschenk des Heiligen Geistes ist, denn „jeder Einzelne der Apostel hat den Heiligen Geist empfangen, aber geschehen ist dies dann und dort, als sie alle gemeinsam versammelt waren". Diese Erkenntnis bedeute für die Orthodoxe Kirche in Deutschland, „dass wir uns ein bloßes Nebeneinander unserer Kirchengemeinden unterschiedlicher Sprache und Herkunft und ihrer Geistlichen nicht leisten können!" Nach der Begrüßung durch den gastgebenden Ortspfarrer, Protonamnesnik Danilo Radmilovic, nahmen die Teilnehmer der Begegnung zusammen das Mittagessen ein, das von der Gemeinde des hl. Sava bereitet worden war. Sodann führte Erzpriester Radu Constantin Miron (Brühl), der den Priestertag moderierte, durch die verschiedenen Themen des Tages, so etwa Fragen zum schulischen orthodoxen Religionsunterricht, die von der Koordinatorin der OBKD für diesen Unterricht in NRW, Kerstin Keller, beantwortet wurden, die auch das Projekt des derzeit vorbereiteten ersten orthodoxen Religionsbuches in deutscher Sprach für die Grundschule „Mit Christus unterwegs" vorstellte, das noch in diesem Jahr in einem Münchener Schulbuch-Verlag erscheinen soll. Weitere Themen des Priestertages waren die Gefängnis- und Krankenhausseelsorge und auch die Mitarbeit in den lokalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (ACK), zu denen einige dort wirkende Pfarrer mit ihren Erfahrungsberichten beitrugen, sowie die Jugendarbeit, besonders die Tätigkeit des Orthodoxen Jugendbundes Deutschland (OJB), die Pfarrer Eleftherios Argyropoulos (Wuppertal) vorstellte. Beim lebhaften Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu allen Themen konnten positive Entwicklungen wie auch Probleme benannt werden; stets zeigte sich die dringende Notwendigkeit einer immer intensiveren Zusammenarbeit der Geistlichen, Mitarbeiter und Gemeinden der verschiedenen orthodoxen Diözesen, um die teils nicht geringen Schwierigkeiten, gerade auch im Hinblick auf die Mitwirkung der Gläubigen - etwa in Fragen des Religionsunterrichtes, aber auch der Jugendarbeit - zu überwinden. Insbesondere wurde die Notwendigkeit zur Gründung weiterer örtlicher Pfarrkonferenzen deutlich, von denen es in NRW bislang nur eine - in Düsseldorf - gibt, die aber nicht nur dort, sondern auch in anderen Regionen schon sehr erfolgreich arbeiten. In seinem Schlusswort griff der Generalsekretär der OBKD, Bischöflicher Rat Nikolaj Thon, diesen Aspekt auf und betonte, die institutionalisierte Zusammenarbeit der einzelnen orthodoxen Bistümer zuerst im Rahmen der KOKiD (Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland - Verband der Diözesen), die im Mai 1994 gegründet wurde, und jetzt in ihrer Nachfolge der OBKD sei gerade einmal zwanzig Jahre alt; in dieser Zeit sei Vieles geleistet worden, auch wenn es sicher bei manchen Vor-haben Rückschläge und Enttäuschungen gegeben habe, aber „wer viel tut, macht auch viele kleinere Fehler; wer gar nichts tut, macht nur einen, aber einen ganz Großen!" Er ermutigte, auch die inzwischen schon vier richtungweisenden Texte der Theologischen Kommission der OBKD zum Beten in ökumenischer Gemeinschaft bzw. allgemein dem Dienst der Orthodoxen Kirche in Deutschland an der Einheit der Christen, zur Feuerbestattung und zuletzt zur Organspende, die seit 2010 in nur vier Jahren entstanden sind, intensiver in das Leben der Gemeinden als gemeinsame Position der Orthodoxie in diesem Lande einzubringen und umzusetzen. Der Priestertag endete mit dem gemeinsamen Gebet in der Kirche des hl. Sava, dem wieder Bischof Bartholomaios vorstand.