Gemeinsames Kommuniqué
« Der Name der Kirche bedeutet nicht Trennung, sondern Einheit und Harmonie. Die Kirche ist nicht entstanden, damit wir getrennt seien, sondern eins. » Hl. Johannes Chrysostomos
Am 4. Dezember 2020 konnte eine Vereinbarung unterzeichnet werden, die als Endpunkt in einem Entwicklungsprozess einen friedlichen Abschluss in der Konfliktsituation hat finden lassen, die weiter unten in Erinnerung gerufen wird. Sie wurde einmütig beschlossen, sowohl seitens des Metropoliten Johannes und des Rats der Erzdiözese, wie auch seitens des Metropoliten Emmanuel und der Gemeinden, die sich, zusammengekommen zur Generalversammlung unter seinem Vorsitz, in diesem Sinne ausgesprochen hatten.
Die Entscheidung, die der Heilige Synod des ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel am 27. November 2018 getroffen hatte, nämlich die patriarchale Charta (Tomos), die das Erzbistum der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa – die kirchliche Struktur der 'Union directrice diocésaine des associations orthodoxes russes en Europe occidentale' – kanonisch an [dieses Patriarchat] angeschlossen hat, zu widerrufen, hat über zwei Jahre hinweg innerhalb der Gemeinden, die Mitglieder der 'Union directrice' innerhalb von Europa sind, tiefgehende Diskussionen ausgelöst. Alle Meinungen konnten zum Ausdruck kommen und sie umfassen eine große Bandbreite an Positionen und auch Sensibilitäten.
Während dieses Prozesses, der oft schmerzlich war, wurde eine neue Realität offenkundig: einerseits der Wunsch eines Teils der Gemeinden, den Entscheidungen des Heiligen Synods zu folgen und in der Obedienz des ökumenischen Patriarchats zu verbleiben, auf der anderen Seite die Eingliederung des Erzbistums der Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa in das Moskauer Patriarchat, die am 3. November 2019 durch die Gewährung einer patriarchalen und synodalen Gramota ihre Bestätigung fand. Dieser Umstand hat den Abschluss einer formellen Vereinbarung nötig werden lassen, die von allen mitgetragen wird, um ein gutes Verhältnis zwischen den Gemeinden zu gewährleisten.
In genau dieser Geisteshaltung haben die Vertreter der beiden Parteien daran gearbeitet, um ein starkes Zeichen mit Vorbildcharakter zu setzen, das zum Ausdruck bringt, was das Leben in einer kirchlichen Gemeinschaft ausmacht. Eine Übereinkunft wurde dementsprechend abgeschlossen zwischen Metropolit Emmanuel von Frankreich, dem Vertreter des ökumenischen Patriarchats, und Erzbischof-Metropolit Johannes von Dubna, dem Präsidenten der 'Union directrice diocésaine des associations orthodoxes russes en Europe occidentale', die darauf zielt, eine Zukunft in Frieden und Eintracht der verschiedenen Gemeinden zu sichern.
Das gemeinsam von den beiden Parteien in Angriff genommene Unterfangen wird wirksam auf drei Ebenen:
Die Beziehungen zwischen den Parteien sollen befriedet werden durch gegenseitige Anerkennung und genaueste Respektierung der Entscheidungen der Pfarrgemeinden und Gemeinden, die Mitglieder der 'Union diocésaine' sind, nämlich ob sie in dieser 'Union' (die dem Moskauer Patriarchat untersteht) verbleiben wollen oder nicht, wobei die Mittel, vor allem materieller Art, gewährleistet sein sollen, die den Gemeinden erlauben, ihren geistlichen Weg in Frieden weiterzugehen, wie auch immer die jeweiligen Entscheidungen ausfallen, die sie getroffen haben.
Die brüderliche und kirchliche Koexistenz soll organisiert und garantiert sein zwischen den Gemeinden der unterschiedlichen Metropolien in Europa, denen Hierarchen des ökumenischen Patriarchats vorstehen, und der 'Union directrice diocésaine des associations orthodoxes russes en Europe occidentale', die von Metropolit Johannes von Dubna präsidiert wird, in Übereinstimmung mit den Erfordernissen des kirchlichen Lebens.
Der Zugang für alle soll gewährleistet bleiben zum reichen gemeinsamen spirituellen und kulturellen Erbe, das geschützt und digitalisiert wird durch die 'Union directrice diocésaine des associations orthodoxes russes en Europe occidentale' für die kommenden Generationen.
Die beiden unterzeichnenden Parteien heben hervor, dass der Anstoß zu diesem Schritt zur Ausarbeitung dieser Vereinbarung vor dem Ausbruch der Pandemie gegeben wurde, die eine große Prüfung darstellt für die Pfarrgemeinden, Gemeinden und für die Gesamtheit der orthodoxen Kirche, sowie im Allgemeinen für die Gesellschaft. Sie teilen die Überzeugung, dass diese schwere Prüfung zur kirchlichen Befriedung beitragen kann und muss, die von allen gewünscht wird, und sie rufen einen jeden und eine jede dazu auf, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Liebe zum Nächsten und das Vorbild der Vergebung.
Die Worte des Evangeliums bitten uns:« Vergebt einander ... und ... seid eins, auf dass die Welt glaube. »
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Zum Thema:
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